netbib - aggregatoren

Aggregatoren

Eine sehr praktische Möglichkeit, News und vor allem auch Weblogs zu lesen, bieten die sogenannten Aggregatoren, im folgenden Feed-Reader genannt.
Viele Weblog-Programme bieten von Haus aus die Möglichkeit an, automatisch RSS/XML-Feeds (RSS=Rich Site Summary) zu erstellen. Man erkennt diese Feeds meist an einem kleinen XML-Symbol. Auch hier gibt es wieder verschiedene Standards, auf die will ich aber nicht weiter eingehen.
Einen sehr guten Artikel zum Thema RSS gibt es auf der Site vom Schockwellenreiter. Technikinteressierte können sich dort weiter informieren.

Zum Lesen dieser Feeds kann man verschiedene Techniken benutzen:

  1. Einmal die Möglichkeit, im Netz eine Seite aufzurufen und hier die gewünschten Feeds einzubinden (Beispiel newsisfree)
  2. Man kann sich eine HTML-Seite erstellen und dann von Hand die Feeds einzubauen (Beispiel die netbib-RSS-Seite)
  3. Ein Programm zu nutzen, das wesentlich komfortabler das unter 2. bechriebene Verfahren ermöglicht (Beispiel ist AmphetaDesk), die Seite wird dann auf dem eigenen PC als HTML-Seite im Browser dargestellt.
  4. Man kann einen sogenannten Klienten auf dem PC installieren, der dann ähnlich wie ein News-Reader die abonnierten Feeds liest und darstellt (Beispiele Newz Crawler oder FeedReader)
  5. Ausserdem gibt es verschiedene Weblogprogramme, die eingebaute "Feed-Reader" besitzen (Beispiel RadioUserland oder auch sunlog)

Warum ist das praktisch?

Wenn man selber ein Weblog schreibt, liest man meist auch viele andere Weblogs. Bei den meisten Weblogs ist schon auf der Startseite eine mehr oder weniger umfangreiche Linkliste zu anderen Logs vorhanden. Im eigenen Log sind das die Seiten, die man meist einmal täglich aufsucht. Wie man sich vorstellen kann, dauert es eine gewisse Zeit, bis man alles "abgegrast" hat.
Benutzt man nun einen Feed-Reader, hat man alle Neuigkeiten auf einer HTML-Seite oder eben im Klienten übersichtlich dargestellt und kann diese lesen und weiter verarbeiten.

NEWSISFREE
newsisfree ist ein kostenloser Service, bei dem man sich aus knapp 3000 Feeds eine persönliche "Nachrichten-Site" zusammenstellen kann. Die angebotenen Feeds sind alphabetisch geordnet (die ZEIT findet man unter d, wie Die ZEIT), verschiedene Einstiege sind möglich. Man kann ausgewählte Einträge über die BLOGGER-API direkt in sein eigenes Weblog posten (veröffentlichen). Die Möglichkeiten sind sehr vielfältig und auf den ersten Blick etwas verwirrend. Ausserdem sind die Ladezeiten manchmal recht lang.

Eigene Seite mit Feeds
Ich habe vor ca. einem Jahr eine Seite mit den RSS-Feeds von mehreren bibliothekarischen Weblogs zusammengebaut. Der Nachteil bei dieser Art der Darstellung ist natürlich die relative aufwendige Pflege so einer Seite und der langsame Ladevorgang, da bei dieser Methode die Feeds noch über einen anderen Server laufen müssen. In diesem Fall über den Server von Piefke.

AmphetaDesk

AmphetaDesk ist ein Klient (läuft also auf dem eigenem Rechner) bei dem die Verwaltung der abonnierten Feeds über ein Browserfenster gesteuert wird. Das Programm läuft im Hintergrund, die Feeds können dann im Browserfenster gelesen werden. Es ist einstellbar, ob weiterführende Links im gleichen oder in einem neuen Fenster geöffnet werden sollen.
Das Hinzufügen von neuen Channels geschieht sehr einfach unter Angabe des entsprechenden Feeds, ausserdem kann auch aus einer "mitgelieferten" Liste ausgewählt werden. Einfach zu bedienen, allerdings finde ich die Darstellung der Feeds in einer langen Liste zu unübersichtlich. Es besteht aber die Möglichkeit, die Darstellung der Seite zu modifizieren.
Das Programm ist Freeware.

Newz Crawler
Der Newz Crawler ist auch ein Programm, das auf dem eigenen PC installiert werden muss. Es funktioniert ähnlich wie ein News-Reader, und sieht auf den ersten Blick auch so aus. Das Hinzufügen neuer Feeds ist extrem einfach über einen Wizard zu erledigen, ausserdem kann man zu jedem Feed noch einstellen, wie oft nach Updates gesucht werden soll und ob die Neuigkeiten automatisch in der Taskbar gemeldet werden sollen. Weiter ist auch eistellbar, wie die weiter führenden Links dargestellt werden sollen, im News Crawler, in einem speziellen Minifenster oder normal im Browser.
Ausser Feeds kann man mit dem Programm auch "normale" News-Gruppen lesen und Webseiten-Channels abonnieren.
Eingebaut ist auch eine etwas umständliche Lösung, ausgewählte Feed-Einträge in ein eigenes Weblog zu posten.
Insgesamt macht das Programm einen recht durchdachten und stabilen Eindruck, kostet aber nach einer 14tägigen Probephase $ 24,95.

Feedreader

Der Feedreader macht auf den ersten Blick einen sehr guten Eindruck, der Aufbau ist ähnlich wie beim Newz Crawler. Leider leidet die beta-Version 2.00 immer wieder unter unerklärlichen Abstürzen, so dass zum derzeitigen Zeitpunkt vom Programm abzuraten ist.
Das Programm ist sicher das Produkt meiner Wahl, wenn es aus der beta-Phase heraus ist. Es ist Freeware.
Update Oktober 2002: In der letzten Version ist das Programm wesentlich stabiler und kann durchaus empfohlen werden!


Andere Lösungen
In dem Programm RadioUserland ist ein FeedReader eingebaut. Die Feeds werden sehr übersichtlich dargestellt, und was das Wichtigste ist: Sie können sehr einfach weiter verarbeitet werden. Das erklärt auch die sehr hohe Linkdichte bestimmter Weblogs. Der Schockwellenreiter z.B. hat pro Tag wesentlich mehr neue bzw. aktuelle Links in seinem Log als anderen Websites im ganzen Jahr. Auch das Weblog The Shifted Librarian wird mit RadioUserland geführt.
Im Weblog-Skript sunlog können im Administrationsbereich auch Feeds eingebunden und weiterverarbeitet werden.
Links zum Thema
RSS For Non-Techie Librarians
Was ist RSS?

WWW-basierte Lösungen
NewsIsFree
netbib-Beispielseite

Programme für den PC

AmphetaDesk
Newz Crawler
FeedReader


andere
RadioUserland
sunlog

Links


© Edlef Stabenau | 08-Jun-2002