netbib - der Bibliothekar

Eigenarten der Arbeit:

Der B. ist zugleich (Verwaltungs-) Beamter und Glied des Gelehrtenstandes. Bei hohen körperlichen und geistigen Anforderungen fehlt seinem Beruf äußerer Glanz und Ruhm, denn seine anhaltende, stille, oft entsagungsvolle Kleinarbeit bleibt dem großen Publikum verborgen. Dafür ist die Beschäftigung wechselnd, anregend, vielseitig:
Der echte B. ist bei seinem weiten Arbeitsfelde nie um Arbeit verlegen. Starke Inanspruchnahme der Augen (viele Schreibarbeit, Durchsehen von Bücherlisten); anhaltendes Stehen, aber ebenso anhaltendes Sitzen, stets in geschlossen Räumen.
Berufsgefahren:
Ständiger Aufenthalt in der schlechten Luft der Büro- und Arbeitsräume, Kälte in den (ungeheizten!) Magazinen und Bücherstaub stellen gewisse Anforderungen an die Gesundheit.

Körperliche und seelische Anforderungen: Erforderlich

Sehschärfe auf einem Auge mindestens 2/3, auf dem anderen 1/3 (genaue Untersuchung der Herkunft von Drucken und Handschriften). Körperliche Gesundheit im allgemeinen und besonders im Gebrauch der Hände und Füße (B. nicht geeignet für körperlich Kränkliche!..). Verständnis für Buchwesen, Liebe zum Buch, Lesetrieb, doch verbunden mit Selbstbeherrschung in dem Streben, sich über Gebühr an das Lesen der Bücher zu verlieren. Diszipliniertes Gedächtnis: Bereitschaft eines ausgebreiteten Sachwissens mit entsprechender Literaturkenntnis, Raumgedächtnis für den Standort von Büchern; bei der Arbeit an der Kartothek usw. die Fähigkeit, Buchtitel, Autornamen u. dgl. sicher zu behalten trotz mannigfaltiger Störung und Ablenkung (zu diesem B. "gehört das Gestörtwerden").
Geistige Beweglichkeit, Fähigkeit zu rascher Ein- und Umstellung auf die mannigfachen Sachgebiete und Leserbedürfnisse. Literarischer Geschmack, kritisches Urteil. Buchkünstlerischer Takt (nicht bibliophiles Aesthetentum!). Ordnungsliebe, peinliche Gewissenhaftigkeit auch in kleinen Dingen, Verantwortungsgefühl (das Verstellen eines Buches macht es praktisch unbrauchbar). Fähigkeit zu entsagungsvoller Kleinarbeit. Hilfsbereitschaft (Verkehr mit dem Publikum). Wissenschaftliche Interessen. Sprachliche Begabung. Gute Handschrift (klar, gleichmäßig, klein).

Besonders fördernd:

Fähigkeit, schlechte Schriften zu lesen. Hervorragendes Gedächtnis. Sammeltrieb. Zuvorkommendes Wesen und Gewandtheit im Umgang mit jedermann. Menschenkenntnis. Wirtschaftlicher Sinn (Verkehr mit Buchhändlern, Erwerbungen über den Etat, Arbeitsökonomie). Praktischer Blick, Organisationstalent. Kombinationsgabe (um den Sinne unklarer Bestellerwünsche, unklar und unvollständig ausgefüllter Leihzettel zu erfassen). Vertrautheit mit dem Stande einiger Wissenschaften, Ueberblick über viele.

Ausschließend und hindernd

Ausschließend: Blindheit. Vollständige körperliche Lähmung. Lungenkrankheit. Große Empfindlichkeit gegen Staubluft, gegen Temperaturwechsel (..). Schwaches Gedächtnis. Mangelndes wissenschaftliches Interesse, aber auch rein theoretisch-wissenschaftliche Veranlagung (denn verwaltungstechnische Aufgaben sind eine sehr wichtige Aufgabe des B.) Hochgradige Nervosität. Flüchtigkeit. Menschenscheu. Für den Verkehr mit den Benutzern (sonst nicht!): Schwerhörigkeit, stärkere Sprachfehler.

Hindernd: Vorsicht ist geboten bei Epileptikern, Hirnverletzten, zu Höhenschwindel neigenden Personen, da Umhersteigen auf Leitern und Galerien oft kaum vermeidbar. Hinderlich starker Ehrgeiz (da die Berufsarbeit ihm keine Entwicklungsmöglichkeit bietet). Abzuraten ist Hypochondern, die gern in medizinischen Werken herumstöbern. Niemals sollte der B. Anhänger extremer oder revolutionärer Parteien sein.

Nicht ausschließend:

Korrigierbare Kurzsichtigkeit. Einäugigkeit, wenn das erhaltene Auge leistungsfähig ist. Einarmigkeit. Geringe Lahmheit. Leiden, die das Hantieren mit Kästen und Büchern jeden Formats nicht beeinträchtigen. Hochgradige Schwerhörigkeit oder Taubheit bei gutem Sehvermögen, jedoch nur bei Innendienst. B. geeignet für Neuro- und Psychopathen (bzw. mit Defekt geheilte Psychotische); vorteilhaft wirken die allgemein friedlich-beschaulichen Arbeitsbedingungen.


  1. 1. A library user is the most important person in our business.
  2. 2. A user is not an interruption of our work, S/he is the purpose of it.
  3. 3. A patron does us a favor when S/he comes in. We aren'n doing a favor by helping him/her.
  4. 4. A user is our business - not an outsider.
  5. 5. A patron is not just a Statistic on the monthly report. S/he is a human beeing with feelings, like our own.
  6. 6. A patron is a person who comes to us with his/her needs and wants. It is our job to fill them as best we can.
  7. 7. A library patron deserves the most courteous attention we can give her/him. S/he is the lifeblood of this library.
    S/he pays our salary. Without him/her we would have to close our doors.
    Don't ever forget it.

I want to be a


© Edlef Stabenau